So baust du Beratungsprodukte, die ohne dich laufen

Lesedauer:
6
Minuten
Autor:
Daniel Terwersche
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Beratungsprodukte für Steuerberater: So skalierst du ohne Bottleneck

Warum das weiße Blatt deine Steuerkanzlei ausbremst

Jedes Mal, wenn ein Mandant mit einer Beratungsanfrage kommt, bist du der Flaschenhals:

  • Du sammelst Informationen händisch ein
  • Du recherchierst und forderst Unterlagen nach
  • Du bist der einzige mit dem Gesamtüberblick
  • Deine Mitarbeiter können nicht übernehmen

Das Ergebnis? Du arbeitest am Wochenende. Beratung wird zum Stressfaktor statt zur Einnahmequelle.

Absurd ist: Die meisten Fälle wiederholen sich. Trotzdem fehlt der Beratungsprozess.

Die Datenpyramide: Beratungsprodukte systematisch aufbauen

Die Lösung liegt in vier strukturierten Ebenen – der Datenpyramide für Mandantenberatung:

Ebene 1: Vorhandene Informationen nutzen

BWA, Bankstände, Handelsregisterauszüge – du hast bereits Daten im DMS. Führe sie kontextbezogen zusammen, statt sie jedes Mal manuell zu suchen.

Ebene 2: Strukturierte Informationsabfrage

Hier entscheidet sich, ob du Bottleneck bleibst oder nicht. Nutze:

  • Checklisten für wiederkehrende Beratungsfälle
  • Webbasierte Tools zur automatisierten Datenabfrage
  • Mitarbeiter, die strukturiert Infos einsammeln

Deine FIBU-Mitarbeiter haben genau diese Skills aus der Buchhaltung – nutze sie für die Beratung.

Ebene 3: Analyse und Bewertung

Jetzt kommt deine steuerliche Expertise. Du analysierst auf Basis vollständiger Daten und standardisierter Vorlagen – statt Informationen einzusammeln.

Ebene 4: Individuelle Handlungsempfehlung

Im persönlichen Gespräch gehst du auf die individuelle Situation ein. Aber du bereitest nichts mehr vor – das haben deine Mitarbeiter erledigt.

Der Clou: Du steigst erst bei Ebene 3 ein. Von 10 Stunden Aufwand pro Fall bleiben 2 Stunden für dich.

5 Schritte: Beratungsprodukte in der Steuerkanzlei etablieren

So baust du skalierbare Beratungsprozesse auf:

  1. Definiere deine Top-Beratungsfälle (z.B. GbR-Umwandlung, Vermögensaufbau, Vorsorgepaket)
  2. Liste alle benötigten Informationen pro Fall auf (Ebene 1 + 2)
  3. Erstelle Checklisten oder digitale Abfrage-Tools für die Informationsbeschaffung
  4. Gib die Informationsbeschaffung an Mitarbeiter ab – mit klaren Prozessen
  5. Entwickle Analysevorlagen, die du nur noch anpassen musst

Kanzleiorganisation neu denken: FIBU-Kapazitäten für Beratung nutzen

Digitalisierung frisst FIBU-Kapazitäten? Perfekt. Deine Mitarbeiter können strukturiert Dokumente einsammeln, fristgerecht nachfassen und Daten kontextbezogen aufbereiten.

Genau das brauchen Beratungsprodukte in der Steuerkanzlei. Keine neuen Mitarbeiter – nur die richtigen Prozesse.

Fazit: Beratungsprodukte für Steuerberater scheitern nicht am Konzept, sondern am fehlenden Prozess. Die Datenpyramide gibt dir die Struktur – vom ersten Datenpunkt bis zur Handlungsempfehlung. So wird steuerliche Beratung skalierbar.

👉 Hör dir die Folge „Die Angst vor dem weißen Blatt" an und erfahre, wie du Beratungsprozesse systematisch in deiner Kanzlei integrierst.

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