KI in der Steuerkanzlei: Warum die Grundlagen wichtiger sind [neudenker-Podcast]

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Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde. Kaum ein Branchenevent, auf dem nicht über Automatisierung, ChatGPT oder spezialisierte Kanzlei-Tools gesprochen wird. Viele Steuerberater erzählen stolz, welche Lösungen sie schon einsetzen und wie effizient ihre Prozesse dadurch werden. Doch Vorsicht: Wer jetzt vorschnell alles auf KI setzt, riskiert eine gefährliche Abkürzung. Denn ohne klare Strukturen kann auch die beste Technologie nicht wirken.
Innovation ohne Fundament? Eine riskante Abkürzung
Der Reiz ist groß: KI soll die Branche disruptieren, Mitarbeiter entlasten und ganze Arbeitsbereiche automatisieren. Manche Kanzleien hoffen, dass sich ihre Engpässe damit quasi von selbst lösen – fehlende Fachkräfte, überlastete Prozesse, steigende Anforderungen. Doch diese Erwartung führt schnell zu Übersprunghandlungen: statt an den Grundlagen zu arbeiten, wird nach dem nächsten „heißesten Tool“ gesucht【60†source】.
Die Realität ist: Ohne saubere Basis greifen KI-Lösungen ins Leere. Prozesse, die schon heute nicht einheitlich laufen, lassen sich nicht einfach digitalisieren oder automatisieren.
KI-Assistenten vs. KI-Mitarbeiter – ein wichtiger Unterschied
Aktuell sehen wir vor allem KI-Assistenten im Einsatz. ChatGPT ist das bekannteste Beispiel. Auch Steuerfachverlage bieten erste KI-Tools an, die beim Erstellen von Texten oder bei fachlicher Recherche helfen. Diese Systeme sind nützliche Helfer – vergleichbar mit einem schlauen Praktikanten, der Zuarbeit leistet【60†source】.
Die Zukunft geht jedoch weiter: KI-Mitarbeiter werden ganze Leistungsprozesse übernehmen. Buchungssätze automatisch verarbeiten, Jahresabschlüsse vorbereiten oder sogar Mandantenkommunikation strukturieren – all das ist in Reichweite. Doch damit KI diese Aufgaben zuverlässig ausführen kann, braucht es standardisierte Abläufe und klare Regeln.
Ohne saubere Prozesse keine Automatisierung
Viele Kanzleien kämpfen noch mit einem ganz anderen Problem: In der FIBU sehen Buchungen von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich aus, Konten sind nicht einheitlich angelegt, Arbeitsweisen variieren. In so einem Umfeld kann KI kaum zuverlässig arbeiten【60†source】. Statt zu entlasten, entstehen zusätzliche Fehler und Kontrollaufwand.
Das bedeutet: Automatisierung setzt Klarheit voraus. Nur wenn Prozesse dokumentiert und vereinheitlicht sind, können digitale Assistenten oder zukünftige KI-Mitarbeiter produktiv wirken.
Jetzt die Basis schaffen
Die gute Nachricht: Kanzleien haben noch Zeit, bevor KI-Lösungen flächendeckend übernehmen. Diese Zeit sollte genutzt werden – nicht für den nächsten Hype, sondern für Grundlagenarbeit:
- Prozesse dokumentieren: Ein Word-Dokument reicht für den Anfang. Hauptsache, Abläufe sind nachvollziehbar.
- Strukturen vereinheitlichen: Gleiche Vorgehensweisen in FIBU, Lohn und Jahresabschluss schaffen.
- Mitarbeiter einbinden: Erste KI-Tools testen lassen, damit das Team Vertrauen aufbaut und Ängste verliert【60†source】.
So wird KI nicht als Bedrohung wahrgenommen, sondern als Helfer im Alltag.
Kanzleientwicklung mit Weitblick
Wichtig ist die richtige Haltung: Digitalisierung ist keine Strategie. Sie ist ein Werkzeug, das auf einer klaren Kanzleiausrichtung aufbaut. Unternehmerzeit sollte deshalb nicht in unzählige Tool-Demos fließen, sondern in Fragen wie: Wo will meine Kanzlei hin? Welche Mandanten betreue ich in Zukunft? Wie arbeite ich mit meinem Team zusammen?【60†source】
Wer diese Fragen beantwortet und die Strukturen schafft, kann KI später als echten Booster einsetzen – nicht als Strohfeuer.
Fleißarbeit jetzt – Effizienzgewinne später
KI wird die Steuerberatung verändern. Doch Kanzleien, die heute ihre Prozesse sauber aufstellen, profitieren am meisten. Statt Übersprunghandlungen zu machen, heißt es jetzt: Grundlagen schaffen, Mitarbeiter einbeziehen und Strukturen festigen. Dann wird KI zum Verstärker – und nicht zum Stolperstein.
👉 Mehr dazu hörst du in unserer Podcast-Folge: Warum KI ohne klare Prozesse nicht funktioniert – und wie du deine Kanzlei heute richtig vorbereitest.
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