Wie du mit Backcasting deine Steuerkanzlei für die Zukunft planst

Viele Steuerkanzleien planen ihre Zukunft nach dem Muster: „Wir schauen, was das nächste Jahr bringt, und reagieren dann.“
Das führt oft zu kurzfristigen Entscheidungen, die sich an Fristen, Mandantenwünschen oder spontanen Ideen orientieren. Eine klare Richtung entsteht so nicht.
Die Alternative heißt Backcasting. Statt aus dem Heute nach vorn zu denken, beginnst du beim Ziel: Wo soll deine Kanzlei in fünf Jahren stehen? Von dort gehst du rückwärts und überlegst, welche Schritte notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen.

Warum klassische Kanzleiplanung oft scheitert
Die meisten Kanzleien arbeiten mit Jahresplanungen (wenn überhaupt). Diese orientieren sich am Status quo: Umsätze, Personalbedarf, laufende Projekte. Sie sind in der Regel engpasszentriert bzw. kurzfristig gedacht.
Das Problem ist, dass solche Pläne nicht visionär sind. Sie beschreiben den Weg aus der Gegenwart, nicht die Zukunft, die man wirklich gestalten möchte.
Bauchgefühl kann dabei hilfreich sein, doch alleine reicht es nicht. Strategische Entwicklung braucht Struktur, vor allem in einem Markt, der sich durch Digitalisierung, Automatisierung, KI-tisierung und Fachkräftemangel ständig verändert.
Was Backcasting ausmacht
Beim Backcasting steht nicht die Gegenwart im Zentrum, sondern die Zukunftsvision unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen und branchenspezifischen wahrscheinlichsten Entwicklungen.
Die Methode läuft in drei Schritten:
1) Zielbild entwickeln
Kanzleizentriert:
- Wie soll deine Kanzlei in fünf Jahren aussehen?
- Welche Mandanten betreut ihr?
- Wie arbeitet euer Team?
- Welche Rolle spielst du als Unternehmer?
Gesellschaftlich zentriert:
- Welche Bedürfnisse hat der Mandant in 5 Jahren?
- Was für technische Lösungen wird es geben?
2) Schritte rückwärts planen
Von der Zukunft aus gehst du zurück:
- Was muss in drei Jahren erreicht sein?
- Was in zwölf Monaten?
3) Konkrete Maßnahmen definieren
Aus den Meilensteinen ergeben sich klare Projekte für das Heute.

Typische Stolperfallen vermeiden
Zu vage bleiben:
„Wir wollen besser werden“ reicht nicht. Ziele müssen konkret und messbar sein.
Zu weit weg vom Heute planen:
Visionen brauchen realistische Brücken. Sonst bleiben sie Träume.
Alles auf einmal wollen:
Backcasting lebt von Etappen. Kleine Schritte sichern die Umsetzung.
Quick Start für deine Kanzlei
Du kannst sofort loslegen:
Nimm dir eine Stunde Zeit und schreibe ein Zukunftsbild deiner Kanzlei im Jahr 2030. Beschreibe so konkret wie möglich:
- Welche Mandanten habt ihr?
- Wie sieht das Team aus?
- Welche Rolle spielst du?
- Wie sind die Branche 20230 aus statistischer und technischer Sicht aus?
Von dort aus gehst du fünf Schritte zurück –-Jahr für Jahr.
Am Ende hast du einen klaren 12-Monats-Plan und 4 grob geplante Jahrespläne mit ersten Maßnahmen.
Fazit
Bauchgefühl ist wichtig, doch es reicht nicht, um eine Kanzlei sicher durch die nächsten Jahre zu steuern. Mit Backcasting richtest du dich konsequent auf die Zukunft aus und machst jeden Schritt von dort aus sichtbar.
Die Frage lautet nicht mehr: „Was machen wir dieses Jahr?“
Sondern: „Was braucht es heute, damit wir unser Zukunftsbild erreichen?“
Wer so plant, gestaltet aktiv und überlässt die Zukunft nicht dem Zufall. Der beste Weg, um heute schon der Steuerberater von morgen zu sein.
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