Backcasting-Methde

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Einleitung

Die Backcasting-Methode ist ein strategisches Planungsinstrument, das von der Zukunft her denkt – nicht aus der Gegenwart.
Anstatt zu fragen: „Was können wir morgen besser machen?“ lautet die zentrale Frage beim Backcasting:

„Wo wollen wir in fünf Jahren stehen – und was müssen wir heute tun, um dorthin zu kommen?“

Gerade für Steuerkanzleien, die ihr Kanzleiflywheel gezielt in Bewegung bringen wollen, ist Backcasting ein wirksames Werkzeug, um langfristige Ziele greifbar und realistisch zu gestalten.

Was bedeutet Backcasting?

Im Gegensatz zum klassischen Forecasting, das von aktuellen Trends und Entwicklungen ausgeht, beginnt Backcasting mit einem klar definierten Zielbild in der Zukunft.
Von dort aus wird „rückwärts“ geplant – Schritt für Schritt bis zur Gegenwart.

Das Prinzip:

  1. Zukunftsbild (Vision) festlegen.
  2. Erfolgskriterien definieren: Was muss erreicht sein, damit das Ziel Wirklichkeit wird?
  3. Rückwärts planen: Welche Meilensteine müssen vorher erreicht werden?
  4. Konkrete Maßnahmen ableiten, die heute gestartet werden müssen.

Diese Methode zwingt dazu, bewusst zu entscheiden, was wirklich wichtig ist – und was nur Gewohnheit oder Bequemlichkeit.

Anwendung in der Kanzleipraxis

Backcasting eignet sich besonders gut für Kanzleistrategie-Workshops oder Jahresplanungssitzungen.
Typische Anwendungsbeispiele:

  • Entwicklung einer Kanzleivision („Wie sieht unsere Kanzlei 2030 aus?“)
  • Planung von Digitalisierungsstrategien
  • Gestaltung des Wachstums- und Personalplans
  • Definition konkreter Projekte im Kanzlei-Flywheel (z. B. zur Effizienz oder Attraktivität)

Beispiel:
Eine Kanzlei möchte in fünf Jahren als „führender Partner für digitale Unternehmensberatung im Mittelstand“ wahrgenommen werden.
Beim Backcasting überlegt das Team rückwärts:

  • Welche Leistungen und Prozesse müssen bis dahin etabliert sein?
  • Welche Kompetenzen braucht das Team?
  • Welche Mandanten sollen gezielt gewonnen werden?
  • Welche Schritte sind in den nächsten 12 Monaten nötig, um dorthin zu kommen?

Vorteile der Backcasting-Methode

  • Langfristiger Fokus: Entscheidungen werden konsequent auf das Zukunftsbild ausgerichtet.
  • Priorisierung: Kurzfristige Ablenkungen verlieren an Gewicht.
  • Team-Einbindung: Zukunft wird gemeinsam gestaltet – nicht nur von oben vorgegeben.
  • Klarheit im Handeln: Strategien werden greifbar und verbindlich.

Verbindung zum Kanzlei-Flywheel

Die Backcasting-Methode stärkt das Feld Strategie und beeinflusst gleichzeitig die anderen fünf Flywheel-Bereiche.
Sie schafft Orientierung (Unternehmertum), hilft bei der Planung von Ressourcen (Wirtschaftlichkeit), fördert Eigenverantwortung (Team) und unterstützt eine klare Außenwirkung (Attraktivität).
Damit wird sie zu einem zentrale[n] Werkzeug im Entwicklungsprozess einer modernen Steuerkanzlei.

Fazit

Backcasting ist eine Methode, um die Kanzleientwicklung bewusst in die Hand zu nehmen. Wer die Zukunft zuerst beschreibt und dann gezielt rückwärts plant, schafft Orientierung, Fokus und messbare Fortschritte. Es ist kein Blick in die Glaskugel – sondern eine Entscheidung für klares, aktives Gestalten.

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